DerWesten 09.02.2012: Viel Rauch um die E-Zigarette

10.02.2012 06:33 (zuletzt bearbeitet: 10.02.2012 06:34)
#1 DerWesten 09.02.2012: Viel Rauch um die E-Zigarette
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Akku-Sommelier

derwesten.de, 09.02.2012:

Zitat von derwesten.de
„Man darf die E-Zigarette nicht mit einer Möhre vergleichen. Rauchen ist und bleibt ungesund, daran ändert das neue Produkt nichts.“

Wenn es um das elektronische Rauchgerät geht, ist Sanny Feuer und Flamme. Sanny ist Inhaberin des Rauchbedarfsgeschäfts „Skurril“ und überzeugt vom modernen Glimmstängel.

Abseits der öffentlichen meist negativen Diskussion hat sich die E-Zigarette zum Kassenschlager im Skurril entwickelt. Die Kunden kämen sogar aus Xanten und Borken nach Wesel, um sich mit den Geräten und Liquids einzudecken. Die Liquids bestimmen den Nicotingehalt und den Geschmack. Letzterer zieht im Falle der E-Zigarette weite Bahnen: Der Kunde kann zwischen Brathähnchen, Cubana Supreme und vielen verschiedenen Sorten wählen. Für Thorsten Wessels vom Kreisgesundheitsamt Wesel liegt die Gefahr der E-Zigarette in dieser Vielfalt: „Die verschiedenen Geschmäcker machen die E-Zigarette für Kinder und Jugendliche interessant. Das kann nicht sein.“ Wessels weiter: „Die juristischen Uneinigkeiten verwässern die Diskussion. Es muss, wie in anderen europäischen Staaten, eine klare Linie geben, die aussagt, wo E-Zigaretten und Liquids verkauft werden dürfen.“ Für Wessels gehören sie zu den Tabakwaren und nicht in die Apotheke.


Dr. Joachim von Donat hat als Bereichsleiter für Lungenerkrankungen im Marien-Hospital Wesel Bedenken gegenüber dem möglichen Heilsbringer für Raucher: „Es fehlen Langzeitstudien, die etwaige Folgen belegen. Die Trägerstoffe führen bei gesunden Menschen zu Erkrankungen.“ Der Arzt stellt eine grundlegende Frage: „Warum greifen die Menschen zur E-Zigarette? Sie wollen sich das Rauchen abgewöhnen und ein gutes Gefühl haben.“ Nach seiner Einschätzung ist die E-Zigarette für diesen Zweck ungeeignet: „Wer mit dem Rauchen aufhören will, kann dies effektiv mit einer medizinischen Begleitung leisten.“

Die Realität an der Ladentheke im Skurril spricht eine andere Sprache: „Die Kunden rauchen durch die E-Zigarette weniger. Vielen hilft es beim Aufhören und einige haben es schon geschafft“, so Sanny. Für die Verkäuferin ist klar, dass die Zigarette, ob elektronisch oder nicht, ein ungesundes Genussmittel bleibt. Damit verbunden ist für sie, dass man sich mit dem Rauchen auch auf eine Gefahr einlässt.

Der Kreis arbeitet nun an einer einheitlichen Regelung, die den Verkauf der E-Zigarette reglementieren soll. Mit einer bundesweiten Lösung könnte das Abwägen der Fürs und Wider wohl Geschichte sein. Selbst dann kann man Zigaretten immer noch nicht mit Möhren vergleichen.



Link zum Artikel: http://www.derwesten.de/staedte/nachrich...-id6333459.html


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