Jetzt hat es uns auch erwischt. In Bremerhaven liegen acht Jugendliche im Krankenhaus.

Gepanschte E-Zigaretten

Kennen wir doch schon irgendwoher...
"Zombie Outbreak" in NY. Damals war's AMB-FUBINACA oder auch K2 oder AK47 Gold, oder Spice...

Was mich aber bewegt, hier zu antworten ist mal wieder - wie so oft - das Praktikantenniveau dieser Zeitungsmeldung(en)!

Zitat

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Dort vermuten Fachleute, dass den so genannten „E-Liquids“ künstliches THC, also Wirkstoffe der Cannabispflanze, beigemischt worden sind.

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Ja was denn nun? Wirkstoffe von Cannabis Sativa/Indica? Oder doch was synthetisches?

Cannabinoide heißen genau wie Opioide nicht etwa deshalb so, weil sie von der Pflanze abstammen. Bei Letzerem wären das nämlich Opiate.
Sondern, weil sie an genau den gleichen Rezeptoren andocken, wie die natürlichen Wirkstoffe der Pflanze.
Strukturmäßig können die ganz erheblich anders aussehen.

Edit:
Ich häng's hier nochmal dran - vielleicht liest ja von denen einer hier mit
“Zombie” Outbreak Caused by the Synthetic Cannabinoid AMB-FUBINACA in New York

Das war ganz sicher auch beteiligt bei dem "KO-Tropfen Fall aus Cham". Quelle vermutlich Tschechien

Mach ich mir jetzt einen Kaffee, bevor ich anfange, oder nicht? Koffeein hat u.A. eine leicht anregende Wirkung, also vielleicht den Kaffee lieber erst, NACH dem ich fertig getippselt habe..... .

Wenigtens ist es bei diesem Artikel so, dass die Autorin auch in der Überschrift bei der Wahrheit geblieben ist. Trotzdem ist das irgendwie traurig, wenn man Soetwas schon lobend erwähnen muss.

Aber mal zur Sache: Theoretisch hätte man offiziell auch davor warnen können, nicht staatliche Stellen tun das nämlich schon länger. Nur Eines von vielen Beispielen dafür: https://mindzone.info/aktuelles/warnung-...abinoid-5f-adb/

Ich frage mich, weshalb sich staatliche Organe nicht intensiv mit Menschen bzw. Organisationen auseinandersetzen, die schneller und besser Gefahren auch erkennen, bzw. Kenntnis davon erlangen. In meinem Beispiel stammt die (deutsche) Warnung vom Februar 2019.

Die Autorin Maike Wessolowski - so finde ich - scheint zumindest interessiert und auch einen Redakteur zu haben, der nich auf Deibel komm` raus das Dampfen als solches verteufeln will. Eine Korrektur ist aber dennoch erforderlich, denn es in den USA-Fällen ja kein synthetisches Cannabinoid, sondern mit unguten Streckmitteln versetztes, echtes THC.

Ich bin am überlegen, wie man Beides, einmal das Lob und einmal den Hinweis auf den Fehler in ein Anschreiben packt, ohne dass sie ange***** is. Vielleicht kann man Frau Wessolowski antriggern, sich mit der grundlegenden Thematik mal etwas eingehender zu beschäftigen.

Nachtrag - zu den anderen posts, die kamen während ich getippselt habe: JA - es gibt so viel Irres, was machbar ist und ich würde mich nicht wundern, wenn aus dem illegalen Bereich noch viel mehr aufkommt in den Dampf. Deswegen ist es wichtig, dass die "Dampferblase" endlich "platzt" und darauf gepocht wird, dass, wie im Beispiels des Teelöffels mit dem Heroin aufgekocht wird über Feuerzeug und Kerze, nicht Feuerzeug, Teelöffel und Kerze für eine Heroinsucht verantwortlich sind.

https://www.eve-rave.org/

Ich hänge da auch noch mal was zur Ergänzung dran.
Niemand von "denen" käme auf die belämmerte Idee, hierzulande echtes Delta-9-THC (egal ob natürlich oder synth.) reinzugeben.
Das steht nämlich im Anhang des BtMG. Somit eine (schwere) Straftat

Viel spannender für die Brüder ist der Vertrieb von dort ungelisteten , besser noch möglichst völlig unbekannten Stoffen.
Und deren Entwicklung ist rasant. Die NEJM spricht Anfang 2017 von 540 neuen psychoaktiven Substanzen! Da kommen fast täglich neue hinzu.
Da die nirgendwo bekannt, geschweige denn in Gesetzestexten gelistet sind, heißen die auch "legal High's" und werden als Badesalz, Kräutermischung, Räuchermischung vertrieben.
Das ist längst kein Katz / Maus Spiel mehr - da wären die ja gleich schnell. Eher Hase / Igel

Ja - ich denke - da leigt das Problem ehe darin, dass in Deutschland immer erst Alles in ein echtes Gesetz gepresst werden muss, bevor irgendein Stoff "illegal" werden kann. Hausgemachtes Problem. Wenn etwas tatsächlich hochgefährlich ist, müsste es per Erlass oder Verordnung instant "illegal" erklärt werden können. Es kann dann später immernoch in ein echtes Gesetz gewandelt werden.

Da muss ich leider vorsichtig widersprechen. Einen Tatvorwurf eines Verstoßes nach BtMG kann die StA nur erheben, wenn eine im Anhang zum BtMG gelistete Substanz im Spiel ist. Besitz und Handel sind verboten - somit strafbar!
Dasselbe gilt eigentlich auch in anderen Ländern.

Um bei dem von mir gewählten Beispiel zu bleiben: AM-FUBINACA (Obacht! da steht AM) wurde 2009 von Pfizer entwickelt & patentiert um, am Cannabinoid Rezeptor Modell zu forschen.
Bereits 2012 wurden erstmals in Japan Partys damit gefeiert. Dann trat das Zeug seine Rundreise an. 2014 wurde es in USA verboten -eigentlich recht kurzfristig.
Wirkung? Keine nennenswerte, denn da war bereits AMB-FUBINACA im Markt.
Und so dreht sich die Spirale weiter. In dem NEJM Bericht ist eine Schautafel mit der Historie dieser Substanzen (veraltet - die endet 2016). Das gibt einen schönen Einblick in die rasante Entwicklung

Man könnte nun hingehen und ganze Substanzklassen unter Verbot stellen, schießt sich damit aber vermutlich selber in den Fuß. Das würde ein sofortiges Ende aller Forschung daran bedeuten und verhindern, dass da z.B. neue, gut verträgliche Schmerzmittel entstünden.
Außerdem würden die illegalen Labors sofort nach strukturell nicht dieser Klasse angehörenden, neuartigen Substanzen suchen. Und - dazu braucht es wenig Propheterie - vermutlich auch rasch finden.

Käme noch ein Verbot aller psychoaktiver Substanzen in Frage. Das aber wäre ein Eigentor und ein totales Fiasko ist absehbar.
Denn der Schwarzmarkt lebt nur gut von einer Restriktionspolitik. Nicht von Ungefähr lockern alle Nachbarn ihre verfehlte Drogenpolitik und geben Cannabis für den Eigengebrauch frei. Ohne die herbeifabulierten Folgen dauerbedröhnter Bürger.

Der Anhang zum BtMG wird übrigens laufend aktualisiert

Als Bremer hat man dann ein ganz komisches Gefühl :) Wenn man meinen Link zum Buten & Binnen Beitrag folgt, dann findet man da einen älteren Beitrag dieser Sendung zum -nicht vollständigen- Rauchverbot in Bremer Kneipen. Wir haben hier noch eine ganze Menge in denen geraucht werden darf und ich sitze gerade in einer solchen :)
Die Raucherkneipen sind den Grünen ein Dorn im Auge und sie würden sie lieber heute als morgen verbieten, auf der andren Seite wollen sie Kiffen erlauben.
Und jetzt kommt’s, einer von denen hat mir mal erklärt, dass sein Joint ja wesentlich gesünder ist als eine Zigarette, da ist ja kein Nikotin drin ...

So, ein kleines Update.
Irgendjemand hat offenbar mit der Redakteurin gesprochen...
Immerhin heißt es nun bei Nord24

Acht Jugendliche in Bremerhavener Kliniken behandelt: „Kräutermischung“ in Verdacht

Die E-Zigarette ist nun nicht mehr im Titel. Leider aber ist der erste Beitrag noch verfügbar

Ist doch klar, "Zigaretten" und "Shishas" kennt Jeder, hat Jeder, kräht kein Hahn mehr danach. Nur mit 'nem "e-" davor lässt es sich noch als brandgefährlich verkaufen und nur das ist es doch was die Journaille heute noch interessiert, VERKAUFEN, und nicht etwa wahrheitsgemäss informieren.
btw. es gibt tatsächlich eine e-Shisha von Aspire, eine klobige Dampfe die statt dem Kohledingsbums auf 'ne Shisha gesteckt wird.

Zitat von Dampfwolke11 im Beitrag #9

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Ja - ich denke - da liegt das Problem eher darin, dass in Deutschland immer erst Alles in ein echtes Gesetz gepresst werden muss, bevor irgendein Stoff "illegal" werden kann. Hausgemachtes Problem. Wenn etwas tatsächlich hochgefährlich ist, müsste es per Erlass oder Verordnung instant "illegal" erklärt werden können. Es kann dann später immernoch in ein echtes Gesetz gewandelt werden.

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Zitat von cryonix im Beitrag #10

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Da muss ich leider vorsichtig widersprechen. Einen Tatvorwurf eines Verstoßes nach BtMG kann die StA nur erheben, wenn eine im Anhang zum BtMG gelistete Substanz im Spiel ist.

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Manipulierte E-Zigaretten: Polizei ermittelt Täter
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersac...enburg3490.html

"...eines starken Schmerzmittels" = Fent?

Dann wären wir hier ja auch soweit... Hauptsache es knallt und macht blöde

Zitat

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In der E-Zigarette eines Betroffenen waren Spuren eines starken Schmerzmittels festgestellt worden.

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Was es doch für A....löcher gibt. Wie kommt man denn auf solche Ideen ? Langeweile, oder was ?
Ich muß ja mehr oder weniger fast schon regelmäßig Schmerzmittel nehmen und kann echt nicht behaupten, daß das lustig wäre.
Ibu u.ä. wirkt bei mir (bei Migräne) schon fast nicht mehr wirklich und für meine Arthrose muß ich manchmal sogar ein Opiat einnehmen. Danach bin ich zwar schmerzfrei, aber voll platt.
Autofahren geht da nicht mehr. Ich mag nicht mal mehr raus aus der Wohnung, so bedüdelt wie ich da manchmal bin.

Ok, wenn man sowas anstrebt wäre ein opioidhaltiges Präparat sicher passend, aber aus Jux und Tollerei würde ich sowas nie nehmen. Diese doofen Schüler schaden uns allen dermaßen mit solchen Schnapsideen. Hoffentlich wird diese Erklärung auch so flott überall gestreut wie der Aufreisser "Bremerhaven Schüler kollabiert...". Dem NDR war es ja auch nur 7 Minizeilen wert. Die Meldung vorher war noch 3 mal so lang... https://www.ndr.de/nachrichten/niedersac...aretten108.html

Fentanyl ist 150 ... 200mal stärker als Morphin. Die therapeutische Bandbreite ist da nicht so groß, sodass es immer unter ärztlicher Aufsicht eingestellt werden muß.
Kommt bei Überdosierung zur Atemlähmung, Atemstillstand.
Fentanyl ist dank CE billig! Trump hat immer noch ein riesen Problem, da China sich offensichtlich nicht an die Abmachung hält, die Überschwemmung Amerikas damit zu unterbinden

im Beitrag #10 hab ich davon gefaselt, man müsste ganze Substanzklassen verbieten...aber

Tut man längst. Zu dumm, wenn man nicht auf dem aktuellen Stand ist.
Das NpSG oder "Neue-psychoaktive-Stoffe-Gesetz" (Wiki) ist längst Realität und danach sind bereits ganze Klassen von Substanzen indiziert. Auch hat man bei Bekanntwerden neuer Stoffe schon mit Eilverfügungen gearbeitet.

Ist nicht wirklich eines meiner Interessensgebiete und daher versuche ich, mich künftig an Dieter Nuhr zu halten...

Die arme E-Zigarette...immer wird sie angeklagt.
Bei fachgerechter Handhabung kann sie Leben retten.
Sind die User zu jung und oder wird das Produkt mit ungeeigneten Komponenten betrieben,
liegt es m.M.n. am Konsumenten und nicht am Dampfgerät an sich.

In der Dampfe haben m.M.n.bestimmte Substanzen nichts verloren...es gibt schliesslich noch andere Konsumformen.

Richtig, das Problem befindet sich fast immer hinter dem Gerät.